Geschichte eines Lebens

Marcel Reich-Ranickis Leben ist ein unglaubliches Abenteuer, das aus der Hölle des Warschauer Gettos in die Höhen moderner Medienprominenz geführt hat. Er ist eine exemplarische Figur des zwanzigsten Jahrhunderts. An seiner Person werden, wie nur am Schicksal weniger anderer, die politischen Katastrophen und kulturellen Umbrüchen der Epoche sichtbar: verfolgt von den Nazis, kurzzeitig Anhänger der kommunistischen Partei Polens und Mitarbeiter des Geheimdienstes, dann Deutschlands mächtigster Literaturkritiker und ein entschiedener Verteidiger liberaler Demokratie.

Diese Biographie eröffnet einen außergewöhnlichen Blick auf den Kritiker: Reich-Ranickis rasante Karriere in Deutschland, dem Land, aus dem er einst deportiert wurde, wird nachgezeichnet, seine Erfolge mit dem Literarischen Quartett und seine bis heute unvergleichliche Rolle im Kulturbetrieb. Aus dem Verfolgten ist eine der prägenden – und auch schillernden – Personen der deutschen Nachkriegskultur geworden.

In das Buch eingegangen ist eine Vielzahl von Informationen, die in Reich-Ranickis Erinnerungen “Mein Leben” nicht enthalten sind, ja die Reich-Ranicki zum Teil unbekannt waren. Grundlage der Biographie sind unter anderem bislang unveröffentlichte Briefe und zahllose Gespräche mit Weggefährten und Gegnern, unter anderem mit Günter Grass, Walter Jens, Joachim Fest, Peter Rühmkorf, Günther Rühle, Dieter E. Zimmer – und natürlich mit Marcel Reich-Ranicki selbst.

Interviews mit Marcel Reich-Ranicki

„Wer will, soll’s besser machen“
Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki über seinen Kanon
Aus: “Die Welt“ vom 21. Oktober 2002

Wo man Dichter wie Könige bestattet
Ein Gespräch Marcel Reich-Ranicki über das schwierige Verhältnis zwischen deutscher und polnischer Literatur
Aus: „Die Welt“ vom 26. April 2004

Uwe Wittstock: „Marcel Reich-Ranicki. Geschichte eines Lebens”
Karl Blessing Verlag, München 2005,
272 Seiten, über 50 Fotos, 20,00 €

Taschenbuchausgaben im Pantheon Verlag, München 2006, 11,90 €

„Ein sehr schönes Buch, ein wunderbares Buch“
Elke Heidenreich

„Wittstock erzählt, was Reich-
Ranickis nicht bewußt war“
Focus

„Unterhaltsam und fesselnd.“
Süddeutsche Zeitung

„Wittstocks Buch praktiziert auf beeindruckende Weise die journalistischen Tugenden einer lebendigen und illustrativen Schreibweise und der sorgfältigen Recherche“FAZ

„Spannend wie ein Krimi“
Bonner Generalanzeiger

„Eindringlich“
Hannoversche Allgemeine